Der Erste Roman, wie alles begann

Die tolldreisten Abenteuer von Captain Zorx:

Die Rückkehr des Dr. van Lendenruh

Sternenzeit 34°438’888’’/ Koordinaten ZJ-0900 „Achtung, Achtung! Captain Zorx dringend auf die Brücke! Wiederhole: Roter Alarm! Captain Zorx drin- gend auf die Brücke! … Zrrrrr“ Die Stimme des jungen Corporal Zacharias hallte durch die weiten Gänge der Zerberus 2a. Das Schiff glitt lautlos durch die lautlosen Weiten des Alls. Da erscholl urplötzlich die Durchsage…

Der Zweite Roman, wie alles endet

Die tolldreisten Abenteuer von Captain Zorx: Die Rückkehr des Dr. van Lendenruh

Kapitel I: Roter Alarm

„Achtung, Achtung! Roter Alarm! Roter Alarm! Bitte begeben Sie sich in die Rettungskapseln! Gepäckstücke sind auf ein Minimum zu beschränken! Bitte beachten Sie das Rauchverbot! Der Verzehr mitgebrachter Speisen & Getränke ist an Bord der Rettungskapseln nicht gestattet! Vielen Dank! Achtung, Achtung! Roter Alarm!“ Die sexy Lautsprecherstimme donnerte durch die Korridore der Zerberus IIa und trieb die Besatzung zu höchster Eile an. Die Panik …

Aus dem Leben von Captain Zorx

Alle Geschichten, die in den letzten Jahren im Newsletter versendet wurden.

NAKED ZORX – Record Release Party

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Die unglaublichen Abenteuer von Captain Zorx

„1001 Nacht an Bord der Zerberus IIa“, „Wo gehobelt wird… – Die intime Beichte einer Fußpflegerin“, „Feuchtgebiete – Ich wienerte des Captains Badezimmer“, „50 Shades of Zorx – Intimes Tagebuch eines Brillenfetischisten“.

„Argh, zum Teufel!“ schnaubte Zorx angesichts der Ansammlung sogenannter Enthüllungsromane, die sich alle mehr oder weniger um eines drehten: des Captains Bettstatt.

„Zappes, hören Sie nur: ‚Ich bat den Captain, mich ans Bett zu fesseln und zu tun, wonach immer es ihn gelüstete; er entsprach meiner Bitte und stürzte sich sogleich voller Lust auf seine Sammlung exotischer Fruchtjoghurtbecher, die er auf Hochglanz polierte. Nach etwa einer halben Stunde hatte ich genug davon, ihm beim Polieren zuzusehen und sprach das vereinbarte Code-Wort: ‚Genug!‘, woraufhin er meine Fesseln löste. Ich werde diese Nacht nie vergessen.‘ Wer denkt sich diesen Schmu nur aus? Und warum? Was ist gegen exotische Fruchtjoghurts einzuwenden, verdammt?“

Angewidert fegte Zorx den Bücherstapel vom Tisch. „Wissen Sie was, Zappes, die einzige Möglichkeit, gegen diese Schmierfinken anzugehen, ist es, selbst eine Autogration zu verfassen!“
„Eine… Bitte wie, mein Captain?“
„Eine Autobilophie! Antibiotie! Alto… Ein Buch, Zappes! Ein Buch über mein Leben als Weltraumheld! Ungeschminkt und klar! Nichts als die nackte Wahrheit! Ich sehe den Titel schon vor mir, Zappes… ‚Nackerter Zorx‘!“

Captain Zorx im Arcanoa

Die unglaublichen Abenteuer von Captain Zorx

„Wasserfälle und Regengüsse“

Es war Nacht in der Galaxis. Auf der Zerberus IIa herrschte Ruhe und Frieden. Nur die Überwachungsdrohnen surrten leise durch die leeren Gänge. Doch halt! Was war das? Ein Leselämpchen war noch an! Sollte das etwa…?

Ja, tatsächlich: Captain Zorx konnte nicht schlafen! Er lag hellwach in seiner Koje, die stahlblauen Augen hart in die Finsternis gerichtet. Nach außen hin völlig reglos, war sein innerstes Schauplatz eines zähen, zermürbenden Ringens. Sein messerscharfer Verstand bis aufs äußerste gespannt, kämpfte er mit der ihm eigenen Verbissenheit eines Samurai, eines Ninja mit einer schier ausweglos scheinenden Situation!

Er wusste, seine Chancen waren äußerst gering, und doch wollte sein eiserner Wille nicht so einfach klein beigeben. Er! Zorx! Bezwinger finsterster Finsterlinge! Dessen Faust so manchen schlurfenden Schlorck in die Schranken gewiesen, so manchen blutrünstigen Glaus gefügig gemacht hatte!

„Nein!“ keuchte er, seine Kiefer in höchster Anspannung aufeinander gepresst. Doch rief er um Hilfe? Nein. Er wusste, diesen Kampf musste er allein ausfechten. Dies war sein Krieg. Weder Zappes, noch Zores oder Zacharias konnten ihm helfen. Nicht einmal Zelda. Ach, Zelda…

Und doch – diesen Kampf würde er verlieren, das ahnte er bereits. Sein Gegner war übermächtig! Vor seinem inneren Auge sah er Wasserfälle… Regengüsse… endlose Ozeane… und dann… dann…

„Verflixt und zugenäht!“ keifte Zorx, erhob sich und eilte mit zusammengekniffenen Beinen aufs Klo. Jetzt war es wirklich höchste Eisenbahn!

Guten Morgen, Zappes, alter Jagdhund!

„Guten Morgen, Zappes, alter Jagdhund!“

Der Captain schien an diesem Morgen ungewöhnlich gut aufgelegt: während der Rest der crew noch in Pyjamas um die mürrisch gluckernde Kaffeemaschine strich, tänzelte Zorx wie ein juglowischer Glückshase (die einzige Spezies, deren Hormonhaushalt in der Lage ist, auf Wunsch reinstes THC zu produzieren und in die Blutbahn zu leiten) in feinsten Zwirn gewandet durch die Kombüse und briet für die ganze Truppe Eier mit Speck. Die Mannschaft war ratlos. Seit diesem kleinen Intermezzo gegenüber dem Planeten O-Zwei herrschte total tote Hose an Bord. Nix passierte. Langeweile pur! Gähn! Mega-Gähn! Und trotzdem war der Captain ein Ausbund an Heiterkeit… Was mochte da geschehen sein?

„Zacharias, mein bester, reichst du mir das Salz herüber? Alter Haudegen!“ Zorx unterstrich seine Worte durch einen freundschaftlichen Patsch auf die Wange. Eine Geste, die sonst nur auf allerhöchster Kapitänsebene üblich war! Die Mannschaft war baff.

„Captain, mein Captain!“ schnurrte Zelda, auch sie noch schlaftrunken und ein wenig gereizt, da sie die letzte Nacht Bordwache gehabt hatte und sich sicher war, daß sie, bzw. ihr Hornhauthobel keinerlei Anteil an des Captains guter Laune hatten. „Wie ist euch?“

„Oh Zelda, mein Schnuffelmäuschen, mir geht’s ganz ausnehmend famos!“

„Wieso denn bloss? Wieso denn bloss?“ tuschelte die ganze Mannschaft, aufgeregt wie ein Schwarm Schulmädchen.

„Weil…“ der Captain holte Luft, verdrehte schwärmerisch die Augen und seufzte. „…weil uns die hochwohlgeborenen Prinzessinnen derer von Moritz zu einer kleinen Lustwandelei in ihre sagenumwobenen, geheimnisstrotzenden, höchst mystisch verklärten Gärten eingeladen haben! Und ihr wisst, was das heisst?!“

„Stimmungsattacke!“ jolten Zappes, Zores, Zacharias und Zelda wie aus einem Munde!

Kalamität und Hase Hoppel

Es war ein lauer Frühlingstag im All; die Außentemperatur war auf angenehme -265 Grad gestiegen, die Cyberbienen summten um die W-LAN-Antennen des Schiffes und hier und da sprossen Primeln.

Zorx jedoch hatte keinen Blick für die zaghaft aufkeimende Schönheit des Frühlings. Er war mit einer verteufelt kniffligen Kalamität der Klasse Beta beschäftigt, die sich derzeit auf Deck 3 der Zerberus IIa herumtrieb. Mit anderen Worten: Hase Hoppel war mal wieder ausgebüxt. Da Hase Hoppel, das inoffizielle schnuffelwuffelige Maskottchen der Zerberus IIa seit ihrem jüngsten Abenteuer (s.a. „Die tolldreisten Abenteuer des Captain Zorx – Aufregung auf dem Reiterhof“), bei aller Schnuffelwuffeligkeit nun einmal sechsundsechzig Kilo wog und seine vorderen Hasenzähne stolze dreißig Zentimeter maßen, war sein wiederholtes Ausbüxen aus dem ehemaligen Hundezwinger (der, wir erinnern uns, schon den zweiköpfigen Mops der Alten Seekönige nicht lange vom Ausbüxen abzuhalten imstande gewesen war) tatsächlich eine ausgewachsene Kalamität der Betaklasse. Übertroffen nur von Klasse Alpha: Der Kaffee ist alle.

Bereits mehrere Stunden versuchte Zorx vergeblich, den riesenhaften Leib des Hasen Hoppel unter dem Couchtisch hervorzuziehen, als Zores hinzutrat.
„Mein Captain, haben Sie die Kalamität unter Kontrolle?“
„Natürlich, Zores“ schnappte Zorx, derweil er mit aller Kraft am riesigen rechten Hasenohr zerrte, derweil Hoppel in Seelenruhe einen Doppelzentner Mohrrüben vertilgte. „Wonach sieht denn das hier für Sie aus? Meinen Sie, ein lächerliches Kaninchen könnte sich gegen mich behaupten? Was wollen Sie überhaupt hier?“ „Ein dringender Funkspruch aus der Ostzone, mein Captain! Man benötigt uns dort. Eile ist geboten!“
„Die Ostzone? Ach verflixt, doch nicht schon wieder das kriechende Kneipenchaos? Ich ahnte bereits, es würde nicht das letzte Mal gewesen sein, daß wir es mit ihm zu tun bekommen! Nix wie hin!“

Zerumensation und Schlurkschlotz 9

“Zacharias! Legen Sie das augenblicklich wieder hin!”
Des Captains Stimme durchschnitt die Stille an Bord der Zerberus IIa mit gewohnt rasiermesserscharfer Prägnanz! Der Mop des Hausmeisters (der gerade nichtsahnend vor der Captains Quartier den Boden moppte) verlor vor Schreck ein paar Borsten.

Der zurechtgewiesene Adjutant Zacharias tat, wie ihm geheißen und stellte die kleine, von boshaften Naturen vielleicht als “abstoßend häßlich” gegeißelte Büste des Captains, welche seit geraumer Zeit den Spülkasten von Zorx’ Privattoilette zierte, wieder an ihren Platz zurück. “Verzeiht, mein Captain, ich fragte mich nur gerade, welcher Wahns… wahnsinnig nette Mensch ihnen diese ausgemacht hä… ldenhafte Büste vermacht haben mag…?”

Zorx, dessen gerechter Zorn einem nicht minder gerechten, aber deutlich milderen Ärger gewichen war, der über kurz oder lang in ein ebenfalls äußerst gerechtes Wohlwollen übergehen würde, atmete tief durch, dann sagte er in etwas sanfterem Ton: “Nun, Zacharias, an diese Büste sind viele schöne Erinnerungen geknüpft. Sie erinnern sich doch gewiss noch an unsere Abenteuer auf dem fernen 2a-chen, Adjutant?” Zacharias nickte eifrig.

“Tja, während Sie und die anderen einfachen Crew-Mitglieder sich den eitlen Freuden des Nachtlebens hingaben, begab ich mich – wie es so meine Art ist – auf die Suche nach den Tempeln des örtlichen Kunsthandwerks, in der Hoffnung, das eine oder andere schöne Stück für meine Sammlung ergattern zu können. Und wie es das Schicksal wollte, traf ich auf einen Meister einer lange vergessen geglaubten Kunst: Der Zerumensation. Erfreut, in mir einen Bewunderer seines Könnens zu treffen, fertigte er mir diese Büste hier zu einem Spottpreis an!”
“Zerum… Zerumina… Zeremoni…”
“Zerumensation, Zacharias. Wird auf der Akademie heute denn gar nicht mehr auf eine solide Allgemeinbildung geachtet? Aber ich will Ihnen auf die Sprünge helfen: Es handelt sich um die Bildhauerei mittels großer Klumpen getrockneter Absonderungen der /Glandulae ceruminosae /des (hunds)gemeinen Riesenohrwurms von Schlurkschlotz 9.”
“Bitte?”
“Ohrenschmalz! Dafür sind die (hunds)gemeinen Riesenohrwürmer von Schlurkschlotz 9 bekannt! Kein anderes Lebewesen sondert solch gigantische Mengen Ohrenschmalz ab! Ein idealer Material-Lieferant für die zeitgenössische Avantgarde!”

Wer wissen will, was der (hunds)gemeine Riesenohrwurm von Schlurkschlotz 9 sonst noch so absondert, der kann ja mal einen Abstecher auf diesen übel riechenden Planeten machen. Wir gehen am Samstag lieber ins White Trash und essen zwischen unseren Sets ein paar leckere Burger.

Lumpis Lotterlounge

Zurück aus 2a-chen (wir erinnern uns: diese leidige Geschichte mit dem Wurmloch), hatte der Captain nur eins im Sinn: Ruhe und Frieden! Die beiden waren schon seit langem seine bevorzugten Partner beim Skat. Man traf sich in „Lumpis Lotterlounge“ auf dem berüchtigten Zockerplaneten X-Bocks 3 zu Bier und Schnittchen.

„Aaah“, seufzte Zorx, als er seine geschundenen Füße unter dem Tisch ausstreckte, „hier kann ein Mann noch Mann sein…!“ Doch das Spielerglück währte nicht lange. Schon nach wenigen Stichen schnarrte des Captains Intercom.

Der Captain warf einen entschuldigenden Blick zu Erfzn Ruhe und Tgypsyl Frieden und versuchte es mit einer alten grabulanischen List: (Den Grabulaniern war seinerzeit durch ein dummes, kleines Missverständnis von gleich drei umliegenden Planeten der Krieg erklärt worden) „(verstellte stimme): dies – schnarz – ist der automatische anrufbeantworter von – fliiiirr – captain john t. zorx. ich bin zur zeit nicht – flöööt – erreichbar. bitte hinterlassen sie eine nachricht nach dem piepton – piiiiiiep.“ – „Verflixt, wieder nur sein Anrufbeantworter… Na gut… Also: Captain, Adjutant Zacharias hier. Wir… nun lass mich halt, Zappes! Captain, wir müssen aufbrechen, und zwar… Zappes, jetzt lasses! …sofort! Sofort aufbrechen! Stimmungsattacke! Im sagenhaften Haus der Sage! Dringend! Und… Zappes, jetzt is gut! Nein! Nein, du hörst… Nein, jetzt reich… Verdammt nochmal! Ich stopf dir gleich das Intercom in den…“

Wurmloch-(Re)Release

Ihr vollautomatischer Kissenbezug wünscht Ihnen einen guten Morgen, Captain Zorx! Es ist Zeit, aufzustehen! Ich weise Sie vorsorglich darauf hin, daß, sofern Sie meiner Aufforderung nicht binnen der von Ihnen gewählten Frist von – knarks! – 2 Minuten -knarks!- nachkommen, ich befugt bin, physische Gewalt einzusetzen, um diesen Weckruf durchzusetzen. Guten Morgen, Captain Zorx! Es ist Zei…”

Mit einem ärgerlichen Schlag auf das touchpad seines Kuschelkissens brachte Zorx die lästige Robotstimme zum Schweigen. Wer hatte sich diesen Unfug bloss ausgedacht? Ihm wurde jetzt noch ganz mulmig, wenn er sich an jenen Morgen vor zwei Jahren erinnerte, da er es gewagt hatte, den Anweisungen des Kissens nicht in der angegebenen Frist nachzukommen… Brrr! Nie wieder!

Doch der heutige Tag versprach großes, und der Captain hatte keine Zeit für die Launen (und Nahkampfausbildung) eines vollautomatischen Kopfkissens! Die Zerberus IIa hatte bereits Kurs auf 2a-chen genommen, um dort die rückwirkenden Folgen eines kleinen Missgeschicks auszubügeln, welches sich an einem jener müssigen Samstagabende des kommenden Weihnachtsurlaubs von Zorx und seiner crew knapp zwei Monate später ereignet hatte, oder besser: ereignen würde, da es sich, wie bereits erwähnt, um das kommende Weihnachtsfest handeln sollte. Maßgebliche Faktoren würden unter anderem eine Badewanne voll Erdbeermargarita, einige seltene Pflänzlein aus der Zucht des Bordhausmeisters, sowie die akustischen Reize einer irdischen Prog-Rock-Band namens “Worg” darstellen. Der Captain würde zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in der Margarita-Badewanne eingeschlafen sein, was die Mannschaft auf die alberne Idee bringen würde, ihm mit Hilfe des Raum-Zeit-Divisors einen tiefgefrorenen Fisch in die Unterwäsche zu schmuggeln, und zwar am Morgen desselben Tages, also gut zehn Stunden vor dem feucht-fröhlichen Gelage.

Nun wird jeder, der sich auch nur ein bisschen mit den Tücken des Zeitreisens und dem eher mittelmäßigen handling eines Raum-Zeit-Divisors auskennt, spätestens an dieser Stelle energisch mit dem Kopf schütteln, allein die wundersamen Pflänzchen des Hausmeisters und das nimmer enden wollende Gitarrensolo von “Worg” würden bereits jegliche Rationalität aus den benebelten Köpfen der Mannschaft vertrieben haben. So würde geschehen, was, wie jeder halbwegs gebildete Zeitreisende aus eigener Erfahrung weiß, geschehen musste, um die Metazeitebenen nicht völlig durcheinander zu bringen: Anstatt einen tiefgefrorenen Fisch zehn Stunden in der Zeit zurück in des Captains Unterhosen zu transferieren, würde eine Ausgabe von Zorx’ jüngsten biographischen Ergüssen mit dem schlichten Titel “Die tolldreisten Abenteuer des Captain Zorx: Die Karten der Alten Seekönige” in den Eingabeschacht des RZD flutschen. Zappes, bereits ein wenig tapsig geworden, würde erschrocken zusammenfahren und in der Hast den Transparenzwert des RZD auf nahezu 0 Prozent stellen, was, wie jeder einigermaßen kundige Wanderer zwischen den Welten weiß, die “Glücksradfunktion” in Gang setzt: niemand würde sagen können, wann und wo genau sich das Buch wieder in einer einigermaßen stabilen Realitätsebe einfinden würde.

So ein Ärger!
Zum Glück für alle Beteiligten würde das Werk jedoch nur knapp zwei Jahre zurück in die Vergangenheit sausen – unmittelbar nach den im Buch geschilderten Geschehnissen sollte es sich auf des Captains Nachttischchen rematerialisieren. Zorx war natürlich ziemlich baff, das Buch, das zu schreiben er noch nicht einmal begonnen hatte, so unvermittelt auf seinem Nachttisch zu finden, klopfte sich voller Stolz selbst mehrfach auf die Schulter und rief sogleich seinen Verleger an. Und so nahm das Durcheinander seinen Lauf…

Kurz gefasst: Anstatt in der Gegenwart wurde das Buch in der Vergangenheit veröffentlicht, und erst eine Transzendental-Konferenz zwischen den drei Zorxen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft enthedderte das Knäuel aus gekränktem Autorenstolz, Urheberrechtsstreitigkeiten und völlig aus dem Ruder laufenden Bestseller-Listen.

Schließlich hatte sich der aktuelle Zorx (von seinen Selbsten aus Vergangenheit und Zukunft der Einfachheit halber “Zorx 2″ getauft) bereit erklärt, den Schlamassel ein für alle mal zu beenden und während einer groß angelegten Stimmungsattacke auf 2a-chen die verwirrten Realitätsebenen des Buches wieder zu einer zu verknüpfen.

Das Getuschel erstarb

“Captain, mein Captain!” Adjutant Zacharias stolperte wie von Sinnen auf die Brücke der Zerberus IIa. Captain Zorx, der den nahenden Zacharias bereits schon eine Weile durch die Gänge der Zerberus hatte stolpern hören, horchte auf. “Was gibt es, Adjutant?” In seiner Stimme lag jene unnachahmliche Melange aus väterlicher Güte und militärischer Strenge, welche gerade unter den weiblichen (und einigen männlichen) Besatzungsmitgliedern regelmäßig aufgeregtes Getuschel hervorrief.

Doch Zacharias hatte ernste Dinge zu vermelden, und obgleich seine Stimme zitterte und zagte, vermochte er doch, das aufgeregte Getuschel zu übertönen. “Schwierigkeiten in der VebOz!” Zorx erstarrte. Die ihm zu Füßen tätige Zelda ließ vor Schreck den guten alten Hornhauthobel fallen. Das Getuschel erstarb. Irgendwo spie jemand überrascht den Schluck Kaffee wieder aus, den er just aus seiner Tasse genommen hatte.

“In der verkehrsberuhigten Ostzone? Wie das, Adjutant? Was geschah?” Zacharias schluckte. “Es scheint, als habe sich dort seit eurem letzten Abenteuer so etwas wie eine quadrillierende Zimzumizamität gebildet…” “Eine quadrillierende… Verflixt und zugenäht, ich dachte, wir hätten die Kanister mit dem Zimzumizamitat nach der Kalamität mit den Madrigalaren wieder sicher verschlossen!” So ein Ärger! Gerade erst Mittwoch, und schon Ärger mit einer quadrillierenden Zimzumizamität! Na, das konnte ja was geben am Wochenende… “Naja, hilft ja nix. Müssen wir eben nochmal hin! Wo genau, sagten Sie?”

Freunde Interstellaren Schlemmdrians (FIsT)

Es wogte. Es waberte. Es würgte. In des Captains Gedärm war buchstäblich der Teufel los. Ach, hätte er sich doch beim gestrigen Treffen der Freunde Interstellaren Schlemmdrians (FIsT) ein wenig zurückgehalten! Zwei volle Schüsseln gerösteter Wuchbeizlinge mit sahniger Käseschnodderei, eine doppelte Portion verzwiebelter Günstlinge an grantanischem Knorklaub und zum Abschluss diese unwiederstehlich leckere, schmackhafte, gewaltige… Ach, allein beim bloßen Gedanken daran rotierte der Magen des Captains um weitere 720 Grad…
Zelda, die persönliche Adjutantin des Captains, stand besorgt an seinem Lager und flößte ihm mit der Pipette Kamillentee ein. Zores stand nahebei und knabberte nervös an seinen Fingerspitzen (die Nägel waren bereits bis zum Nagelbett heruntergekaut – sehr unangenehm!). Würde der Captain rechtzeitig zum großen Kopfnicken von Köppe-Nick wieder genesen sein?
Oder würde er angesichts des berüchtigten dreifachen Rittberg-Nickens seines größten Konkurrenten und Erzrivalen Commandante El Fieso, der sich der besttrainierten Nackenmuskulatur diesseits der Milchstraße rühmte, das Handtuch werfen müssen?
„Tod… Commandante… El… Fieso…“ röchelte der Captain zwischen zwei heftigen Würgattacken und hob die Faust todesmutig empor. Der Kampf war noch nicht entschieden!

Das Meer… Der Wein… Die Liebe…

Der Captain hatte sich gerade erst von seinem letzten Sieg in Köppe Nick erholt (er hatte es vorgezogen, als eindeutiger Grossmeister des Kopfnickens gar nicht erst zu diesem Headbanging-Wettbewerb zu erscheinen, um so einen kaum zu toppenden moralischen Sieg über seinen Erzrivalen Commandante El Fieso einzufahren), da stürzte der Adjutant Zacharias wie ein aufgescheuchter frololythischer Hühnchendroide in seine Privatgemächer.

„Captain…“ keuchte Zacharias, „oh mein Captain…“ Zorx senkte den Sportteil des „Merkur-Kurier“ und sah Zacharias beruhigend in die großen scheuen Rehaugen. „Was gibt es, Adjutant? Sie sind ja völlig aus der Puste… Wieder Gabba-Würmer auf dem Adjutanten-Klo auf Deck 9?“ „Nein, mein Captain… Ich meine: Ja, mein Captain, aber Zores hat den Klodeckel zugeschweisst, also keine Gefahr mehr… Es geht vielmehr um… Um… Um…“

„Wer oder was geht um? Dieser verfluchte Plumpsack?“ fragte der Captain forsch. Seit einem mehr als unangenehmen Zwischenfall in seiner frühesten Kindheit hatte er mit diesem Plumpsack noch das eine oder andere Hühnchen zu rupfen. „Nein, nein, mein Captain. Es geht vielmehr um eine Bekannte von Ihnen. Frau Mittenzwei… Mittendrin… Ach, mein Captain, meine Gedanken rasen so…“ Zacharias sah so aus, als gingen ihm diese 62-Stunden-Schichten, die Zorx auf Anraten seines neuen Personalberaters Hannes Schinder eingeführt hatte, etwas an die Nieren. Er würde anordnen, dem Trinkwasser mal wieder etwas Kaffee beizumischen.

„Frau Mittenmang!“ half Zorx. Allein der Klang dieses Namens weckte süsseste Erinnerungen… Das Meer… Der Wein… Die Liebe… Zacharias hatte sich derweil etwas beruhigt: „Sie möchte mit Ihnen gerne in den Mai tanzen! In ihrer Nachricht stand wörtlich: ‚wir machen durch bis morgen früh – stop – und singen bumsfallera – stop – deine frau mittenmang'“

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