Ihr vollautomatischer Kissenbezug wünscht Ihnen einen guten Morgen, Captain Zorx! Es ist Zeit, aufzustehen! Ich weise Sie vorsorglich darauf hin, daß, sofern Sie meiner Aufforderung nicht binnen der von Ihnen gewählten Frist von – knarks! – 2 Minuten -knarks!- nachkommen, ich befugt bin, physische Gewalt einzusetzen, um diesen Weckruf durchzusetzen. Guten Morgen, Captain Zorx! Es ist Zei…”

Mit einem ärgerlichen Schlag auf das touchpad seines Kuschelkissens brachte Zorx die lästige Robotstimme zum Schweigen. Wer hatte sich diesen Unfug bloss ausgedacht? Ihm wurde jetzt noch ganz mulmig, wenn er sich an jenen Morgen vor zwei Jahren erinnerte, da er es gewagt hatte, den Anweisungen des Kissens nicht in der angegebenen Frist nachzukommen… Brrr! Nie wieder!

Doch der heutige Tag versprach großes, und der Captain hatte keine Zeit für die Launen (und Nahkampfausbildung) eines vollautomatischen Kopfkissens! Die Zerberus IIa hatte bereits Kurs auf 2a-chen genommen, um dort die rückwirkenden Folgen eines kleinen Missgeschicks auszubügeln, welches sich an einem jener müssigen Samstagabende des kommenden Weihnachtsurlaubs von Zorx und seiner crew knapp zwei Monate später ereignet hatte, oder besser: ereignen würde, da es sich, wie bereits erwähnt, um das kommende Weihnachtsfest handeln sollte. Maßgebliche Faktoren würden unter anderem eine Badewanne voll Erdbeermargarita, einige seltene Pflänzlein aus der Zucht des Bordhausmeisters, sowie die akustischen Reize einer irdischen Prog-Rock-Band namens “Worg” darstellen. Der Captain würde zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in der Margarita-Badewanne eingeschlafen sein, was die Mannschaft auf die alberne Idee bringen würde, ihm mit Hilfe des Raum-Zeit-Divisors einen tiefgefrorenen Fisch in die Unterwäsche zu schmuggeln, und zwar am Morgen desselben Tages, also gut zehn Stunden vor dem feucht-fröhlichen Gelage.

Nun wird jeder, der sich auch nur ein bisschen mit den Tücken des Zeitreisens und dem eher mittelmäßigen handling eines Raum-Zeit-Divisors auskennt, spätestens an dieser Stelle energisch mit dem Kopf schütteln, allein die wundersamen Pflänzchen des Hausmeisters und das nimmer enden wollende Gitarrensolo von “Worg” würden bereits jegliche Rationalität aus den benebelten Köpfen der Mannschaft vertrieben haben. So würde geschehen, was, wie jeder halbwegs gebildete Zeitreisende aus eigener Erfahrung weiß, geschehen musste, um die Metazeitebenen nicht völlig durcheinander zu bringen: Anstatt einen tiefgefrorenen Fisch zehn Stunden in der Zeit zurück in des Captains Unterhosen zu transferieren, würde eine Ausgabe von Zorx’ jüngsten biographischen Ergüssen mit dem schlichten Titel “Die tolldreisten Abenteuer des Captain Zorx: Die Karten der Alten Seekönige” in den Eingabeschacht des RZD flutschen. Zappes, bereits ein wenig tapsig geworden, würde erschrocken zusammenfahren und in der Hast den Transparenzwert des RZD auf nahezu 0 Prozent stellen, was, wie jeder einigermaßen kundige Wanderer zwischen den Welten weiß, die “Glücksradfunktion” in Gang setzt: niemand würde sagen können, wann und wo genau sich das Buch wieder in einer einigermaßen stabilen Realitätsebe einfinden würde.

So ein Ärger!
Zum Glück für alle Beteiligten würde das Werk jedoch nur knapp zwei Jahre zurück in die Vergangenheit sausen – unmittelbar nach den im Buch geschilderten Geschehnissen sollte es sich auf des Captains Nachttischchen rematerialisieren. Zorx war natürlich ziemlich baff, das Buch, das zu schreiben er noch nicht einmal begonnen hatte, so unvermittelt auf seinem Nachttisch zu finden, klopfte sich voller Stolz selbst mehrfach auf die Schulter und rief sogleich seinen Verleger an. Und so nahm das Durcheinander seinen Lauf…

Kurz gefasst: Anstatt in der Gegenwart wurde das Buch in der Vergangenheit veröffentlicht, und erst eine Transzendental-Konferenz zwischen den drei Zorxen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft enthedderte das Knäuel aus gekränktem Autorenstolz, Urheberrechtsstreitigkeiten und völlig aus dem Ruder laufenden Bestseller-Listen.

Schließlich hatte sich der aktuelle Zorx (von seinen Selbsten aus Vergangenheit und Zukunft der Einfachheit halber “Zorx 2″ getauft) bereit erklärt, den Schlamassel ein für alle mal zu beenden und während einer groß angelegten Stimmungsattacke auf 2a-chen die verwirrten Realitätsebenen des Buches wieder zu einer zu verknüpfen.

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